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Zum anglistischen Basisprojekt im Rahmen des SFB 529 "Internationalität nationaler Literaturen"Der SonderforschungsbereichDer Sonderforschungsbereich 529 'Internationalität nationaler Literaturen' wurde im Sommer 1996 beantragt und existiert seit dem 1.1.1997. Sein Zweck liegt darin, verschiedenste Nationalliteraturen in einem Kontext der Internationalität zu untersuchen. Für den Bereich der im B-Ring behandelten europäischen Literatur heißt dies: Englische / deutsche / französische / russische / ... Texte werden daraufhin untersucht, ob und auf welche Art sie sich im Rahmen der Entwicklung einer Nationalliteratur mit anderen Literaturen auseinandersetzen. Dabei wird ein besonderer Wert auf den Umgang mit - oder die Abgrenzung von - einer als vorbildlich aufgefaßten Literatur gelegt. Das Ziel soll darin bestehen, eventuelle Muster im Umgang mit (Hegemonial-) Literaturen aufzudecken und, wenn möglich, zu klassifizieren. Die Arbeit im SFB wird Ende 2001 abgeschlossen werden. Der Vergleich zwischen den verschiedenen Literaturen wird geringer ausfallen als ursprünglich geplant; die bisherigen Ergebnisse werden jedoch in Form einer Verlaufsbeschreibung der beteiligten Unterprojekte veröffentlicht. Das anglistische BasisprojektUntersuchungszeitraumDer Kernbereich der Untersuchung des anglistischen Basisprojekts ist die Zeit zwischen 1660 und etwa 1750, also in etwa die Epoche zwischen der Restauration und der endgültigen Niederlage der Stuarts. Diese Zeit ist von verschiedenen Einflüssen geprägt. Dazu gehören unter anderem folgende:
Schwerpunkte der UntersuchungInhaltlich geht es dem anglistischen Projekt im wesentlichen um das Nachvollziehen einer kulturellen Identitätskonstruktion, die sich besonders an der doppelten Absetzbewegung belegen läßt, die die Literatur in dieser Zeit vollzieht: die Wendung gegen die französische Literatur und gegen die antike Literatur. Damit einher geht eine stark positive Bewertung eigener Qualitäten - ob tatsächlich vorhanden oder nur behauptet, spielt nur eine untergeordnete Rolle - und der eigenen Literatur. Typisch sind Aussagen wie:
Solche Aussagen finden sich jedoch nicht nur die Literatur betreffend, sondern auch mit Bezug auf alle möglichen anderen Lebensbereiche, und die Argumente sind sich stets ähnlich:
Vorgehensweise und TextauswahlSeit 1996 wurde eine Vielzahl von Texten auf solche und vergleichbare Stellen untersucht. Der Zielrichtung des Projekts entsprechend lag der Schwerpunkt der Untersuchung auf literarkritischen Texten; darüber hinaus wurden jedoch auch andere Gattungen in den Blick genommen - wie beispielsweise Reiseberichte, geographische Kompendien, Zeitschriften, Übersetzungen, historiographische Werke, Romane und Dramen. Die einzelnen Gattungen waren unterschiedlich ergiebig; die Anzahl der Texte in der Datenbank, die ihnen jeweils zugeordnet werden können, ist daher sehr verschieden. Die Vorgehensweise hingegen war stets dieselbe: zum Thema passende Ausschnitte wurden diskutiert und in einem aufwendigen Verfahren nach den verwendeten Argumentationsmustern - als "Topoi" bezeichnet - sortiert. Daraus entstand eine Kartei, die bald zu groß wurde, um sinnvoll ausgewertet oder auch nur verwaltet zu werden. Aus diesem Grund wurde entschieden, sie in eine elektronische Datenbank zu transferieren. Die noch immer andauernde Auswertung der Textstellen hat einige interessante, zum Teil auch überraschende Ergebnisse gezeitigt; siehe dazu auch B. Czennias Aufsatz zur nationalen und kulturellen Identitätsbildung. Eine die Projektarbeit abschließende Bewertung wird zusammen mit einer Reihe von ausführlichen Textstellenkommentaren voraussichtlich im Frühjahr 2002 veröffentlicht werden. |
(c) F. Reitemeier |